Unser Portaltraktor

  • Portaltraktor

    Die Idee.

    Herbizide würden den Pflegeaufwand massiv reduzieren. Ein bis zwei Spritzungen im Jahr und man braucht sich keine Gedanken zu machen, ob die Jungpflanzen genügend Licht und Platz zum Wachsen haben.

    Ohne Herbizide bekommt das Freistellen der Bäume eine enorme Bedeutung, da die kleinen Pflanzen schnell zwischen Gras und Kräutern verschwinden. Nur mit einem Motormäher und der Sense war die Arbeit jedoch kaum zu bewältigen.

    Also haben wir uns nach Alternativen umgesehen, mit denen gleichzeitig mehrere Baumreihen bearbeitet werden und idealerweise auch mehrere Arbeitsschritte durchgeführt werden können. Jedoch sind die am Markt befindlichen Maschinen nur für ebene Flächen ausgelegt.

    Auf unserem Betrieb mit Hangneigungen bis 40% konnten die Geräte also nicht überall eingesetzt werden.

    Wir brauchten daher eine Maschine, mit der man mehrere Baumreihen bearbeiten, mehrere Arbeitsschritte durchführen und auch noch auf steilen Flächen fahren konnte.

  • Die Umsetzung.

    Mit dieser Idee im Hinterkopf haben wir begonnen zu schneiden, schweißen, drehen, hämmern und schleifen.

    Gebaut haben wir nur in den Wintermonaten, da in der restlichen Zeit der SteirerBaum Natur unsere volle Aufmerksamkeit benötigte.

    Der Rahmenaufbau, die Hydraulik- und Elektronikelemente wurden von uns selbst geplant und angebaut. Dabei wurden mehrere hundert Meter an Kabeln, Schläuchen und unzählige Ventile, Zylinder und Stecker verarbeitet.

    Drei Jahre später (ungefähr 6 Monate Arbeitszeit) fand die erste Jungfernfahrt statt, die glücklicherweise ohne Probleme vonstatten ging.

    Danach wurden die Anbaugeräte, wie Mulcher und Düngerstreuer entwickelt und aufgebaut, da es auch hier keine passenden Geräte auf dem Markt gab.

    Mittlerweile wurden auch einige Verbesserungen durchgeführt, wie zum Beispiel der Aufbau von Raupenlaufwerken, mit deren Hilfe der Bodendruck enorm reduziert wird, was wiederum den Boden schont.

  • Die Umwelt.

    Beim Projekt Portaltraktor spielt natürlich auch die Umwelt eine Rolle.

    Durch die gleichzeitige Bearbeitung von drei Baumreihen und die Kombination von mehreren Arbeitsschritten (mulchen, düngen,…) während eines Durchgangs, reduzieren wir nicht nur den Treibstoffaufwand auf mindestens ein Drittel, sondern gewinnen auch Zeit, die wir für händische Pflegearbeiten an den Bäumen verwenden können.

Erste Ausfahrt.

Nachdem wir so viel Zeit, Schweiß und Herzblut in dieses Projekt gesteckt hatten, wurde die erste Ausfahrt natürlich auf Video festgehalten.

 

Technische Daten.

 
  • Mercedes Motor mit 270 PS

  • 3 Hydraulik Verstell-Pumpen mit je 89ccm

  • 7 Hydraulik Zahnrad-Pumpen versch. ccm

  • 18 Hydraulik-Zylinder

  • 4 Getriebe-Antriebsmotoren

  • 6 Hydraulikmotoren für Geräte

  • bis 420 bar im Hydrauliksystem

Bei 1800 Motorumdrehungen werden ungefähr 750 Liter Hydrauliköl pro Minute durch die Leitungen gepumpt.

Wir verwenden einen geschlossenen Kreislauf bei unserem Hydrauliksystem. Im Gegensatz zu einem offenen System wird hier das Öl nicht komplett in den Öltank rückgeführt, sondern nur ein Teil der Menge in den Tank abgezweigt. Dieser Teil wird durch gekühltes Öl ersetzt. Dadurch wird die benötigte Gesamtölmenge reduziert und eine kompaktere Bauweise ermöglicht.

Die Fahrantriebsleistung der Getriebemotoren wurde auf eine Steigung von 40% ausgelegt und wurde von uns auch getestet.

Die maximale Durchgangshöhe der Christbäume ist variabel. Das heißt, dass die Höhe des Hauptrahmens von 3m auf ca. 4m verstellt werden kann.

Der Mittelteil mit Motor und Fahrerhaus kann abgesenkt werden, um den Schwerpunkt des Traktors niedrig zu halten und die Standsicherheit auf unseren Hängen trotzdem zu gewährleisten.